Regine Nahrwold am 12. Juli 2007
Kunst: Ein Koffer voller Licht…
… steht am Beginn meines Blogs, der ein Kulturblog (nicht nur) für Braunschweig sein soll; in dem ich schreiben möchte über Dinge, die mir auf dem weitem Feld der Kunst und Kultur zu Augen und zu Ohren kommen. Mich berühren, erfreuen, anregen, aufregen, nachdenklich stimmen, mir Impulse geben und mich in Schwingung versetzen…
So wie das wundervolle „Videotriadischeklangfigurinenexperiment“ gestern abend in der HBK Braunschweig, eine Performance des Studiengangs Kunst in Aktion/Darstellendes Spiel zu Oskar Schlemmer. Eine poetische Phantasie aus Licht und Schatten, Tönen und Geräuschen, Tempo, Turbulenz und Ruhe, von laut und leise, analog und digital, schnell und langsam, von Quadraten, Kreisen und Kuben, von Flächen und Linien, im Raum bewegt von zwanzig weiß gekleideten SpielerInnen. (Nur eine Frau in Rot und ein Mann in Grün. Die kleine mit dem Propeller auf dem Kopf und der große im metallenen Rüstungs-Rock.) Auf einmal kullert da eine große Kugel heran und bleibt nach ein paar Umdrehungen ein bisschen wackelig-unentschlossen liegen. Kegel kommunizieren, scheppernd und schlurrend. Finger und Hand quackeln miteinander. Haarschöpfe oder Schuhe, schwankende Stangen und schwarze Dreiecke gucken plötzlich irgendwo raus. Ein Koffer lupft seinen Deckel und ist angefüllt mit gleißendem Licht. Die SpielerInnen durchmessen den Raum in allen Dimensionen, rennen, schreiten, schleichen, wirbeln. Und zum Schluss stehen sie in einer Reihe, jeder mit einer roten Rose in der Hand und einem Satz roter Ohren am Kopf vor Freude über den begeisterten Applaus.