Regine Nahrwold am 4. März 2009
Hunde, wollt ihr ewig leben? Ohne Steuern zu zahlen?
Lieber Fachbereich Finanzen der Stadt Braunschweig!
Ihr Schreiben vom März 2009 erreichte gestern als Postwurfsendung der Deutschen Bundespost – An alle Braunschweiger Haushalte – das vorgesehene Ziel, meinen Briefkasten. Nun möche ich Ihnen ganz herzlich danken, denn Sie rücken nicht nur einem längst überfälligen Übel energisch zu Leibe – die vielen nicht ordnungsgemäß angemeldeten Hunde sind mir schon lange ein Dorn im Auge! – sondern haben auch meinen Wortschatz immens bereichert. In dem Brief geht es nämlich, wie die Betreffzeile es mit vorbildlichlicher Präzision auf den Punkt bringt, um eine Hundesteuerbestandsaufnahme im Rahmen der Hundesteuermeldepflicht.
Nun weiß ich nicht nur (endlich!!!), dass Hundesteuer die Pflicht hat, sich zu melden, sondern kann meiner Datei „Lieblingsworte“ auch zwei neue Exemplare hinzufügen. Mit „Taumittelsprühanlage“, „Mehraufwandstatbestand“ und „Kompetenzcheckzertifikat“ befinden sie sich dort in bester Gesellschaft.
Sehr gut gefällt mir auch das praktische Hundesteueranmeldungs- formular, das gleich auf der Rückseite aufgedruckt ist. Zwar ist der Hundesteuermeldepflichtstatbestand meines Haushaltes gleich Null, aber es beruhigt mich ungemein, dass Hunde nicht nur Rufnamen, Wurftag, Geschlecht (Hündin? Rüde? Zutreffendes bitte ankreuzen!), Hunderasse, Fellfarbe, ChipNr., TätowierungsNr., erhöhteverletzungs- gefahrfürpersonen und bissverletzungstatbestand melden sollen, sondern auch, ob sie ein sonstiger Mischling, ein Mischling zwischen Kampfhunderassen oder ein Mischling mit Anteil an Kampfhunderassen sind. Allerdings möchte ich hiermit zu diesem Formular noch einen Verbesserungsvorschlag einreichen: Meines Erachtens würde ein ungleich höherer Beitrag zur inneren Sicherheit geleistet, wenn Hunde auch die prozentualen Anteile der diversen Kampfhunderassen melden müssten und diese – nach Grad der Gefährlichkeit gestaffelt – durch verschiedenfarbige Hundeplaketten deutlich ausgewiesen würden. Hierfür schlage ich das bewährte Ampelsystem vor:
links: ROT = höchste Bissverletzungsgefahr / höchster Steuersatz
rechts: GELB = mittlere Bissverletzungsgefahr
Mitte: GRÜN = keine Bissverletzungsgefahr („Der tut Ihnen nix, den könnse ruhig streicheln, das iss’n ganz lieber is das!“)