Regine Nahrwold am 15. Juni 2014
Ausstellung: Jürgen Brohm & Ina Falkenstern
Malerei von Jürgen Brohm und Zeichnungen von Ina Falkenstern sind bis zum 5. Juli 2014 im „Büro Zentral“, Friedrich-Wilhelm-Str. 2, in Braunschweig (links neben der Post) zu sehen, Öffnungszeiten: jeden Sonntag, 12-18 Uhr. Hier Auszüge aus meiner Rede zur gestrigen Eröffnung der Ausstellung:
In Jürgen Brohms Serien ging die Inspiration vom Fragment eines zerschlissenen Autoreifens der Marke „Fulda Diadem“ aus. Zuerst von allen Seiten fotografiert und weiter verfremdet, gelangte der Gummifetzen mittels Acrylfarbe und Kreide ins Bild. In den kleinformatigen Arbeiten in Braun-, Grau-, Weiß- und rötlichen Tönen bildet er Anklänge an nebelverhangene Küstenregionen, Inseln, Höhenzüge und Gesteinsformationen. In den bunteren Bildern taucht er als Landzunge und grüngelber Kontinent in einem Meer von Blau auf oder wälzt sich als amorphes braunes Urvieh vor Rot oder Grün. Die im Fragment bereits angelegte Auflösung wird vom Künstler mit den Mitteln der Malerei weiter vorangetrieben. Dabei geht es auch ganz stark um das Moment der Bewegung. (…)
Ina Falkenstern braucht die Disziplin, eine strenge Vorgabe, die unbedingt einzuhalten ist. Dies betrifft etwa das Format, formale Dinge, wie z.B. Länge und Abstand der Striche, oder die Dauer der Arbeit, etwa: Eine Zeichnung soll genau eine Stunde in Anspruch nehmen. Gerade eine Vorgabe hinsichtlich der Dauer ist für sie wichtig, denn sie verfügt nicht über eine innere Instanz, die ihr sagt, wann eine Zeichnung nach rein ästhetischen Gesichtspunkten fertig ist. Falkenstern geht auch nicht von etwas Sichtbarem, einem Augeneindruck aus, sondern ihren Arbeiten liegt ein klares, gedankliches Konzept zugrunde. (…)
blind II, Tintenroller auf Papier, 2011