Regine Nahrwold am 7. März 2015
Ausstellung „Miró – Malerei als Poesie“ im Bucerius Kunstforum Hamburg
Zuerst hatte gar keine Lust auf diese Ausstellung, glaubte ich doch, Miró hinlänglich zu kennen, weil seine Bilder zu den am häufigsten reproduzierten der Klassischen Moderne zählen und allgegenwärtig erscheinen. Welch ein Irrtum! Das stellte sich in der schönen und interessanten Schau heraus, die mit einer hervorragenden Auswahl an Werken, darunter zahlreiche Künstlerbücher, die Wechselwirkung von surrealistischer Dichtung und Miròs Malerei verandeutlicht. Sie „zeigt, wie Mirós malerische Zeichensprache aus dem spielerischen Umgang mit Wort und Bild hervorgeht. So wie er sich von Texten inspirieren ließ, regten seine Werke Dichter an, darunter André Breton, Wortführer des Surrealismus. Es entstanden zahlreiche Gemeinschaftsprojekte von Miró und seinen Schriftstellerfreunden. Neben etwa 50 Gemälden aus allen Schaffensphasen zeigt die Ausstellung eine repräsentative Auswahl aus den über 250 von Miró gestalteten Künstlerbüchern.“ (Zitat aus dem Folder zur Ausstellung, ebenso die Abbildung).
Sehr gut gefielen mir die frühen Arbeiten, die ich noch nie gesehen hatte, vor allem Das Pferd, die Pfeife und die rote Blume von 1920 (unten rechts). Welch ein dichtes Farb-Flächen-Gewebe aus stilisierten Bildgegenständen und ornamentalen Mustern – eine sehr eigene und farbenprächtige Bildauffassung in der Nachfolge des Kubismus! (Bis 25. Mai 2015)